Das Schafgeblök:

Blökende Schafe in einem Weblog - oder kurz: Das Schafgeblök. Hier erfahren sie alles rund um die Zucht der speziellen Shropshire-Schafe und unserer kleinen aber feinen Herde.
Übrigens: Ein Hund bellt, ein Esel brüllt und das Schaf? Es blökt!

Montag, 15. Juli 2013

Hennes & Emil: Leben aufs Spiel gesetzt

Eigentlich ist bei unseren Schafen alles in Ordnung - eigentlich! Zwischen Tür und Angel mussten wir gestern (am Challenge-Tag!) Henry und Emil aus schwierigster Notlage befreien. Ein Spaziergänger hatte gesehen, dass sich wohl zwei Schafe im Weidezaun verhedert hatten und ist extra zu uns gefahren, um uns dies zu sagen.

Unschuldslämmer
Auf der Weide in der Schleicherts Wies'n fiel uns aber nichts untypisches auf und alle sechs weiblichen Schafe waren wohlauf. Sicherheitshalber schaute Nina noch in die alte Bürg und dabei traute sie ihren Augen nicht: Henry hatte sich in der prallen Sonne im Zaun derartig verfangen, dass er keinen Zucker mehr machte. Emil hatte es ihm nachgetan und sich ebenfalls verfangen. Im Gegensatz zu Henry atmete er aber noch. Eine halbe Stunde später und Henry wäre draufgegangen - so viel steht fest.

In seiner Panik hatte er sich immer mehr verhedert, so dass ihm fast die Kehle abgeschnürt wurde. Am Ende konnten beide lebendig befreit werden. Auf diesen riesen Schock legten sie sich sofort im Stall ab. Heute Morgen ging es ihnen schon wieder besser. Für uns bedeutet dies, dass wir uns ein zweites Weidezaungerät mit Batterie anschaffen müssen, damit auf dem Weidezaun immer Strom ist und die Schafe gar nicht auf die Idee kommen, in der Nähe des Zauns irgendetwas zu suchen.

Wir hoffen, dieser Schock hat die beiden gebrandmarkt. Übrigens: Hennes ließ sich von alldem Zinnober nicht beeindrucken und graste in aller Ruhe.

Dienstag, 2. Juli 2013

Zugeschlagen auf dem Transfermarkt

Was für die Sportdirektoren und Manager der Fußballbundesligisten gilt, gilt auch für Schäfer: Wenn das Transferfenster geöffnet ist, muss man zuschlagen. Das ganze Jahr über sondieren wir als Schäfer auch den Markt nach Spielern, die unser Team weiter nach vorne bringen können. Bei uns liegt das Augenmerk vor allem auf weiblichen Neuzugängen, die das Potenzial haben, auch jüngere Spieler ans Team heranzuführen. Dieses Scouting hat sich am letzten Wochenende bezahlt gemacht. Ein Sportdirekter aus Baden-Württemberg hatte hier die Herkules-Aufgabe, seinen Kader für die anstehende Saison aufgrund von Sparmaßnahmen zu verkleinern. Über Insider-Informationen haben wir davon Wind bekommen. Für Außenstehende ein Blitz-Transfer - für Szenenkenner ein lang vorbereiteter Deal. Über die Ablösemodalitäten wurde Stillschweigen vereinbart.

Was ich damit sagen will: Wir haben zwei neue Mutterlämmer mit jeweils einem weiblichen Lamm am Wochenende erworben. Dies hatte zur Folge, dass die Böcke vorher aus der Herde genommen werden mussten. Da sie sonst die kleinen Lämmer penetrieren und dies für ihre Entwicklung sehr hinderlich ist. Deshalb lässt man Lämmer erst nach einem Jahr decken, damit sie ihre volles Wachstum erreichen können. Gleichzeitig stand auch das Scheren von Holly und Lotte am Wochenende an. Nach der Rasur haben wir sie nicht wieder erkannt und müssen schon ganz genau hinschauen, um herauszufinden, wer wer ist. Glaubt ihr nicht? Dann seht selbst...

Na, unsere Lotte schon entdeckt?
Unsere Neuzugänge mit Lotte (ganz links) und Holly (ganz rechts).
Schäferinnen-Herz was willst du mehr? Am ersten Tag schon ein bisschen zutraulich...


Montag, 1. Juli 2013

Männerfreundschaften

Seit Samstag sind unsere drei Männer wieder unter sich. Wir haben sie aus der Herde genommen und zum Stall gebracht. Dort können sie weit entfernt von Mädelsgeruch entspannt grasen und solange keine Weibchen in der Nähe sind, sollten sich die Drei auch vertragen und keine Revierkämpfe veranstalten. Der Plan ist folgender: Bis Ende September bleiben die Drei auf der Haus- und Hofweide. Danach geht Hennes wieder in die Herde, um für Lämmernachwuchs zu sorgen, Henry wird bis dahin gegen ein weibliches Lamm getauscht und Emil wird weiter verarbeitet oder verkauft.
So ganz ohne Mutterlämmer gefällt es den Dreien noch nicht so richtig - sie brauchen noch ein wenig Umstellungszeit. Aktuell bevorzugen sie lieber die Hütte als die Weide - auch wenn der Eindruck auf den Bildern täuscht... Und: Lotte hat sich einen Tag lang heiser geblökt als wir ihr Henry weggenommen haben. Mittlerweile haben sich aber alle wieder beruhigt. Hier erst mal Bilder von den Männern!