Das Schafgeblök:

Blökende Schafe in einem Weblog - oder kurz: Das Schafgeblök. Hier erfahren sie alles rund um die Zucht der speziellen Shropshire-Schafe und unserer kleinen aber feinen Herde.
Übrigens: Ein Hund bellt, ein Esel brüllt und das Schaf? Es blökt!

Donnerstag, 20. September 2012

schafgeblök.wissen: Ohrmarken

Eine Ohrmarke dient der amtlichen Kennzeichnung und Registrierung von Haus- und Nutztieren. In Deutschland sind alle Rinder, Büffel und Schweine zu kennzeichnen – und seit Juli 2005 auch Ziegen und Schafe. Dabei wird je eine Ohrmarke am rechten und linken Ohr befestigt. Durch die Umstellung ging man von der Bestandshaltung weg und hin zur Einzeltierkennzeichnung.


Allerdings ist laute Kritik an der „Bürokratiemaßnahme ohne jeden tierseuchenfachlichen Nutzen“ zu vernehmen. Der ursprüngliche Gedanke hinter der Maßnahme war, dass der Ausbruch einer Seuche mit den Ohrmarken schnell lokalisiert und nachverfolgt werden kann. Denn in der Theorie ist mit den Ohrmarken eine lückenlose Dokumentation über den Aufenthaltsort von der Geburt des Tieres bis hin zum Schlachthof möglich.

In der Praxis sieht dies allerdings etwas anders aus. Die Kritik lautet: „Die Elektronik funktioniere nicht und die Kennzeichnung führe zu Ohrverletzungen und –Vereiterungen.“ Zudem sind es zwölfstellige Zufallszahlen, die von den Ämtern generiert werden und die abgelesen und mit dem Bestandbuch verglichen werden müssen. Jährlich kostet die Einzeltierkennzeichnung den deutschen Landwirten rund 15 Millionen Euro. Deshalb lautet die Kritik des Berufsschäferausschusses: „Ausgerechnet an einem der kleinsten und wirtschaftlich schwächsten Zweige der Landwirtschaft, den Schafen und Ziegen, solle die teuerste und aufwendigste Tierkennzeichnung ausprobiert werden – und das auch noch ohne erkennbaren Nutzen. Das könne nicht rechtens sein.“ 

Derzeit laufen Verfahren am europäischen Gerichtshof und es könnte sein, dass das Gesetz gekippt wird. Ob der einzige Nutzen des Gesetzes, eine schnellere Bekämpfung einer Tierseuche und das Verhindern eines präventiven Schlachtens von Tieren, um eine Ausbreitung des Virus zu vermeiden, durch die Einzeltierkennzeichnung wirklich zum Tragen kommt, wird sich wohl erst zeigen, wenn der Fall einer Tierseuche wirklich eintritt. Wollen wir es allerdings nicht hoffen.

2 Kommentare:

  1. http://www.welt.de/vermischtes/kurioses/article109406215/Schafherde-verirrt-sich-und-geht-shoppen.html

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  2. Ja lustig! Haben heute morgen sogar die Frühaufdreher bei Bayern 3 gebracht!

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