Allerdings ist laute Kritik an der „Bürokratiemaßnahme ohne
jeden tierseuchenfachlichen Nutzen“ zu vernehmen. Der ursprüngliche Gedanke
hinter der Maßnahme war, dass der Ausbruch einer Seuche mit den Ohrmarken
schnell lokalisiert und nachverfolgt werden kann. Denn in der Theorie ist mit
den Ohrmarken eine lückenlose Dokumentation über den Aufenthaltsort von der
Geburt des Tieres bis hin zum Schlachthof möglich.
In der Praxis sieht dies allerdings etwas anders aus. Die
Kritik lautet: „Die Elektronik funktioniere nicht und die Kennzeichnung führe
zu Ohrverletzungen und –Vereiterungen.“ Zudem sind es zwölfstellige Zufallszahlen,
die von den Ämtern generiert werden und die abgelesen und mit dem Bestandbuch
verglichen werden müssen. Jährlich kostet die Einzeltierkennzeichnung den
deutschen Landwirten rund 15 Millionen Euro. Deshalb lautet die Kritik des
Berufsschäferausschusses: „Ausgerechnet an einem der kleinsten und
wirtschaftlich schwächsten Zweige der Landwirtschaft, den Schafen und Ziegen,
solle die teuerste und aufwendigste Tierkennzeichnung ausprobiert werden – und
das auch noch ohne erkennbaren Nutzen. Das könne nicht rechtens sein.“
Derzeit laufen Verfahren am europäischen Gerichtshof und es könnte sein, dass das Gesetz gekippt wird. Ob der einzige Nutzen des Gesetzes, eine schnellere Bekämpfung einer Tierseuche und das Verhindern eines präventiven Schlachtens von Tieren, um eine Ausbreitung des Virus zu vermeiden, durch die Einzeltierkennzeichnung wirklich zum Tragen kommt, wird sich wohl erst zeigen, wenn der Fall einer Tierseuche wirklich eintritt. Wollen wir es allerdings nicht hoffen.
Derzeit laufen Verfahren am europäischen Gerichtshof und es könnte sein, dass das Gesetz gekippt wird. Ob der einzige Nutzen des Gesetzes, eine schnellere Bekämpfung einer Tierseuche und das Verhindern eines präventiven Schlachtens von Tieren, um eine Ausbreitung des Virus zu vermeiden, durch die Einzeltierkennzeichnung wirklich zum Tragen kommt, wird sich wohl erst zeigen, wenn der Fall einer Tierseuche wirklich eintritt. Wollen wir es allerdings nicht hoffen.
http://www.welt.de/vermischtes/kurioses/article109406215/Schafherde-verirrt-sich-und-geht-shoppen.html
AntwortenLöschenJa lustig! Haben heute morgen sogar die Frühaufdreher bei Bayern 3 gebracht!
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