Das Schafgeblök:

Blökende Schafe in einem Weblog - oder kurz: Das Schafgeblök. Hier erfahren sie alles rund um die Zucht der speziellen Shropshire-Schafe und unserer kleinen aber feinen Herde.
Übrigens: Ein Hund bellt, ein Esel brüllt und das Schaf? Es blökt!

Samstag, 27. Oktober 2012

schafgeblök.wissen: Kokzidien

Bei Kokzidien handelt es sich um Einzeller, welche die Darmschleimhaut befallen. Beim Tier äußert sich das meistens durch einen Durchfall. Ein deutliches Kennzeichen für einen starken Kokzidienbefall beim Lamm ist ein kotverschmiertes Fell am Hinterteil. Grundsätzlich sind Kokzidien ein möglicher Parasit von vielen. Allerdings gelten sie als Stallproblem, da sie dort am gleichen Tag übertragen werden. Die Übertragungsmöglichkeiten sind Euterhaut, Zitzen, Trinkwasser und das Futter. Altschafe besitzen eine Immunität gegenüber Kokzidien. Zwar ist es möglich, dass sie von welchen befallen sind, allerdings ist der Befall sehr gering und schadet den Tieren nicht. Da die Immunität von Tag zu Tag wächst, erkranken Lämmer am häufigsten an Kokzidien – vor allem in den ersten 80 Tagen. Oftmals beginnt der Befall unbemerkt und die Lämmer sind nach einem Tag wieder trocken. Allerdings kann später der akute Durchfall auch chronisch werden. Eine Behandlung erfolgt mittels dem Medikament „Vecoxan“. Dabei handelt es sich um ein Antikokzidium mit dem Wirkstoff Diclazuril. Die Behandlung mit Diclazuril führt zu einer Unterbrechung der Kokzidienentwicklung und unterdrückt die Oozystenausscheidung für zwei Wochen. Dies erlaubt dem Tier sich zu erholen und eine eigene Immunabwehr aufzubauen. Verabreicht wird das Medikament mit der Dosierpistole in einem Verhältnis 1ml pro 2,5 Kilogramm. Beachte: Häufige und wiederholte Anwendung kann zur Resistenzbildung führen. Deshalb sollte vor einer Behandlung immer eine Kotprobe durchgeführt werden.

 
 Bei unserem Lamm Lilly stammen die Kokzidien zu 100% aus der Herde des Vorbesitzers, da sie bereits dort dementsprechende Symptome aufgewiesen hat. Zwar hat der Vorbesitzer regelmäßig entwurmt, allerdings wusste er wohl nicht, dass Kokzidien nicht mit einem Breitband-Wurmmittel platt zu machen sind. Eine Bestätigung dafür, dass präventives Entwurmen ohne Kotuntersuchung oftmals nicht sinnvoll ist. Ich merke schon, ich werde noch zum Schaf-Flüsterer!

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