Das Schafgeblök:

Blökende Schafe in einem Weblog - oder kurz: Das Schafgeblök. Hier erfahren sie alles rund um die Zucht der speziellen Shropshire-Schafe und unserer kleinen aber feinen Herde.
Übrigens: Ein Hund bellt, ein Esel brüllt und das Schaf? Es blökt!

Donnerstag, 30. Mai 2013

Getane Arbeit

So sieht getane Arbeit aus. Wir wundern uns jedesmal aufs Neue wie schnell und fleißig unsere Schäfchen fressen können.

Diese Wiese, wo all unsere verfügbaren Elektrozäune im Einsatz waren, hat gerade mal 2,5 Wochen gerreicht. Am Wochenende müssen wir ihnen unbedingt wieder einen neuen Teil abstecken - allerdings wird das schwierig, da entweder ein neuer Zaun her muss oder das kleine Hüttchen nicht mehr erreichbar ist. Mal sehen. Vielleicht fällt uns noch eine Lösung ein.

Ansonsten geht es allen Schafen gut. Für Lilly ist das Urteil allerdings gefallen, sie wird demnächst "weiter verarbeitet". Für unser Bocklamm Henry haben wir auch schon einen Abnehmer aus Dietenhofen. Im Tausch bekommen wir ein gleichaltriges weibliches Lamm. Das dauert aber noch ein Monat. Gestern haben wir bei allen mal wieder die Klauen geschnitten und auch die nächste Wurmkur stand an. Alles bestens: Mäh!

Freitag, 17. Mai 2013

Homöopathie in der Schafzucht

Die letzten Tage ist uns bei Henry aufgefallen, dass er vermehrt liegt - normalerweise kein Grund zur Besorgnis, denn schließlich gibt es auch beim Schaf unterschiedliche Tagesformen. Nach genauerer Beobachtung konnten wir jedoch feststellen, dass bei dem Kleinen das linke Vorderbein angeschwollen ist. An den Klauen liegt es jedenfalls nicht. Er muss wohl mal umgeknickt sein und sich das Füßlein verstaucht haben. Dank unseres neuen Buches "Homöopathie für Schafe" sollte innerhalb drei Tagen eine deutliche Besserung eintreten. In solchen Fällen verabreicht man dem Lamm zwei Kügelchen D12. "Viel hilft viel", gilt hier allerdings nicht. Vielmehr: "Weniger ist mehr".

Arnica D12 - Dass sind zwar nicht die haushaltsüblichen Potenzen, die man auch bei der Anwendung am Menschen benötigt, aber definitiv eine alternativlose und kostengünstige Behandlung. Ein Antibiotikum würde in diesem Fall nämlich nichts helfen. Henry hatte jedoch Glück im Unglück: Er kann das Bein nach wie vor belasten und springt zur Zeit mit beiden Füßen gleichzeitig. Insofern ist nichts gebrochen und einer zügigen Genesung sollte nichts mehr im Wege stehen. Schwein - äh Schaf gehabt!

Donnerstag, 16. Mai 2013

Henry sucht eigenen Wirkungskreis

Sucht eigenen Wirkungskreis, um Vater Hennes nicht in die Quere zu
kommen: Unser englisches Bocklamm Henry.
Ab Juni ist unser Bocklamm Henry abzugeben, da er das Trinken bei der Mutter so gut wie eingestellt hat. Bei ihm hat sich die englische Linie der Shropshire-Rasse von seinem Vater durchgesetzt. Henry wird vorschriftsgemäß mit Ohrmarken abgegeben, die bis dahin noch eingezogen werden. Zudem ist unser Prachtkerl kupiert und entwurmt. Für Henrys Vater liegen uns Herdbuchpapiere vor, so dass ein Nachweis über die Blutslinie nachvollziehbar ist und Ähnlichkeiten im Vorfeld ausgeschlossen werden können. Anfragen bitte per Mail unter shropshire.schafe.spalt@gmx.de

Dienstag, 14. Mai 2013

Neues Dach über dem Kopf

Ein Stilleben von der derzeitigen Weide.

Neue Weidegründe

Bei Winnetou waren es die ewigen Jagdgründe, bei den Schafen sind es die neuen Weidegründe - und diese haben sie seit dem Wochenende wieder. Meterhohes Gras steht ihnen auf einer riesigen Wiese im Spalter Hügelland zur Vefügung, die wir von einem befreundeten Schäfer für dieses Jahr netterweise bekommen haben. Und das Beste: Ein Unterstand ist hier schon vorhanden, in den sich die Shropies bei Regen verziehen können. Die Hütte nehmen sie sehr gut an und derzeit ziehen sie es vor, sich lieber dort auszuruhen als zu grasen.
Zufriedener Schafblick


Wilde Sieben 

Das Einfangen der wilden Sieben war mal
wieder nervenaufreibend. Das Problem: Die Jüngsten sind einfach noch nicht auf die Leckerli  geprägt, so dass sie nicht nah genug an uns herankommen, damit wir sie einfangen können.


Vorzeige-Schafbock Hennes

Vorzeige-Schafbock

Hennes hingegen ist ein Traum von Schafbock. Er kommt sogar ohne Leckerli her und lässt sich perfekt führen - hier hat sich das Marathon-Training im letzten Winter bezahlt gemacht. Und: Er leistet auch stattliche Arbeit, denn Holly ist unverkennbar schwanger, was sie wohl erstmal von der Schlachtbank bewahrt... Auf diese hätte ich sie nämlich gerne verwiesen, als sie beim Einfangversuch mit mir in einen Dornbusch gerannt ist, so dass mein linker Arm nun furchterregend aussieht und ich auch bei 30 Grad wohl lieber langärmelig herumlaufe... 

 

Lieblingshobby: Versteckspiel

Das neuste Hobby unserer Shropshireschafe ist das Versteckspiel. Wie man im Bild links sehen kann, ist es nämlich verdammt schwer, die sieben Schafe auch zufinden, wenn sie durch das hohe Gras wuseln. Wenn sie sich dann noch ablegen, hat man als Schäfer wenig Chance sie zu finden. Da hilft nur ein Schütteln mit der Leckerli-Box und auf der grünen Wiese sprießen plötzlich sieben weiße Punkte in die Höhe.

Montag, 13. Mai 2013

Bürokratie-Wahn: Christbaumzucht abgelehnt

Wie vielleicht schon zu manchen durchgesickert ist, wurde unsere Christbaumzucht - der Grund warum wir überhaupt unsere Schafe angeschafft haben - abgelehnt.

Hier nochmal eine kurze Chronologie:
  • Im August beantragten wir die Genehmigung für die Christbaumkultur. Seitens des zuständigen Försters gab es hierfür keinerlei negative Bedenken, da die Fläche unter anderem an einen Wald angrenzt.
  • Anfang Oktober pflanzten wir 158 Setzlinge, da offensichtlich dem Antrag die Genehmigung erteilt werden würde und die Setzlinge in diesem Zeitpunkt, kurz nach dem Ende der Vegetationsperiode, idealerweise verpflanzt werden.
  • Ende November erhielten wir einen Bescheid, dass sich der Beschluss über den Antrag verzögert.
  • Unter den Weihnachtsbaum flatterte die Ablehnung der Kultur durch die untere Naturschutzbehörde. O-Ton: "Eingriff ins Spalter Hügelland", "Blick auf Spalt für Wanderer wird verhindert" und "das Totholz der sechs alten Kirsch-Bäume sei ein zu wichtiger Lebensraum für Tiere." Es folgte ein Einspruch unsererseits und die Zurücknahme des Antrags nach zahlreichen Telefonaten wegen Ausweglosigkeit.
  • Im April: Aufforderung seitens des Amts für Landwirtschaft, die bereits bepflanzte Fläche von 500 qm bis 31. Mai 2013 zu roden.
  • Daraufhin: Einspruch und Angebot unsererseits, die Bäume im Abstand von sechs Metern zu pflanzen. => So würde es als Einzelbaumpflanzung gelten und nicht mehr als Kultur, um wenigstens die 158 Setzlinge behalten zu können.
  • Darauf erhielten wir folgende Ablehnung: Hier die Ablehnung im Wortlaut.
Besonders amüsant ist der letzte Absatz: " Von der Fachkraft für Naturschutz ... wurde ihnen zugesagt geeignete Alternativflächen für eine Christbaumkultur vorab zu prüfen. Dies wurde noch nicht in Anspruch genommen." - Sehr witzig, denn man kann ja wohl nicht davon ausgehen, dass man einfach weitere Grundstücke mit mehreren Tausend Quadratmetern zur Verfügung hat und die - wie die Fachkraft für Naturschutz mir telefonisch zusicherte - wenn dann außerhalb des Spalter Hügellands sein sollten, damit ein weiterer Antrag nicht von vornherein gleich wieder abgelehnt wird.

Am Ende dieses Bürokratie-Wahns sind die Bäume und die Idee, verwildertes Brachland sinnvoll zu nutzen und zu kultivieren, kläglich an der Willkür der Ämter gescheitert. Die Leidtragenden in dieser Sache sind die Setzlinge, die nun - mangels Alternativgrundstücke und der Androhung von Bußgeldern bei Missachtung der Aufforderung - gerodet werden müssen.

Dienstag, 7. Mai 2013

Resümee von der Schafschur: Falsches Material & fieser Muskelkater

Lotte (links) muss noch, Hennes und Emma sind schon
und Emil muss nicht geschert werden.

Die Wolle ist ab - aber erst teilweise und noch nicht professionell. Die hochgelobte Schermaschine Constanta erwieß sich als ... nicht ideal. Wobei das Gerät an sich in Ordnung ist, jedoch haben wir über einen befreundeten Schäfer herausgefunden, dass man für verschiedene Rassen auch unterschiedliche Messer und Kämme braucht. Im Klartext heißt das: Das montierte Messer und der Kamm sind Bullshit für das Fell unserer Shropies.

Lilly (links) trägt vorne noch langes Fell, hinten dafür kurz.
Bei Hennes hignegen sieht alles schon recht ordentlich aus...

Da wir das ja im Vorfeld noch nicht wussten, schnappten wir uns als erstes Hennes. Über eine Stunde ließ er die Tortur über sich ergehen und wir wunderten uns schon, dass das nicht so funktionierte, wie wir uns das vorgestellt hatten. Statt ordentlichem Scheren war mehr und mehr Rupfen angesagt. Emma folgte als Nummer zwei aber für sie benötigten wir über 1,5 Stunden. Bei Lilly verließ uns dann endgültig die Geduld und wir ließen es gut sein.

Den Scherapparat verfluchten wir noch zig mal und wegen den drei Schäfchen hatte ich eine Woche lang höllischen Muskelkater. Am Wochenende bekommen wir jetzt von einem Schäfer den richtigen Kamm und das richtige Messer und dann starten wir einen zweiten Versuch. Eins steht jetzt schon fest: Respekt vor den Schafscherern, die 50, 100 oder noch mehr Schafe scheren. Es ist wirklich eine Kunst für sich und man schneidet die Tiere so schnell, so schnell schaut man gar nicht. Grundsätzlich ist das kein Beinbruch, da ein Schaf sieben Häute hat. Wichtig ist nur, wenn es mal passiert, dass man sofort desinfiziert mit Blauspray oder Balistol, damit Mücken oder andere Ungeziefer nicht in die Wunde gelangen und keine Chance haben, Eier abzulegen...

Morgen gibt es die Ablehnung der Christbaumkultur im Wortlaut - drei Seiten feinstes Bürokraten deutsch! Da kommt Freude auf...