Das Schafgeblök:

Blökende Schafe in einem Weblog - oder kurz: Das Schafgeblök. Hier erfahren sie alles rund um die Zucht der speziellen Shropshire-Schafe und unserer kleinen aber feinen Herde.
Übrigens: Ein Hund bellt, ein Esel brüllt und das Schaf? Es blökt!

Dienstag, 30. Oktober 2012

O'pflanzt is!


Blick von oben auf die Christbaumplantage
"O'zapft is" heißt es traditionell beim Oktoberfest in München, wenn Oberbürgermeister Christian Ude das erste Faß Bier ansticht. "O'pflanzt is" heißt es absofort jährlich im kleinen, beschlaulichen Städtchen Spalt, wenn die Christbaumsetzlinge eingepflanzt sind und man dann das erste Bier des Tages öffnet. - Lange Rede, kurzer Sinn: Exakt 158 Setzlinge wurden am Wochenende bei widrigen äußeren Umständen verpflanzt. Im zweimetrigen Abstand reihen sich nun Bäumchen an Bäumchen. Es sieht schon richtig schnuckelig aus und zumindest Weihnachtsbaumduft liegt in der Luft! Bis diese allerdings im warmen Wohnzimmer stehen können, werden noch einige Jahre ins Land gehen, denn die Setzlinge sind doch sehr klein. Der spannendste Moment kommt aber erst noch, wenn die Schafe auf die Christbäume bzw. das Unkraut losgelassen werden. Bleibt zu hoffen, dass sie die Christbäume auch wirklich verschonen und nur Augen für das Gras bzw. Unkraut haben werden!


Welcher Baum ist euer Favorit? Zur Auswahl stehen Nordmanntanne, Serbische Fichte und Koreatanne (v.l.n.r.). Damit für jeden die richtige Sorte dabei ist, könnt ihr im Schafgeblök auf der rechten Seite abstimmen. Lasst es uns wissen, welchen Baum ihr gerne im Wohnzimmer stehen haben wollt!


Samstag, 27. Oktober 2012

schafgeblök.wissen: Kokzidien

Bei Kokzidien handelt es sich um Einzeller, welche die Darmschleimhaut befallen. Beim Tier äußert sich das meistens durch einen Durchfall. Ein deutliches Kennzeichen für einen starken Kokzidienbefall beim Lamm ist ein kotverschmiertes Fell am Hinterteil. Grundsätzlich sind Kokzidien ein möglicher Parasit von vielen. Allerdings gelten sie als Stallproblem, da sie dort am gleichen Tag übertragen werden. Die Übertragungsmöglichkeiten sind Euterhaut, Zitzen, Trinkwasser und das Futter. Altschafe besitzen eine Immunität gegenüber Kokzidien. Zwar ist es möglich, dass sie von welchen befallen sind, allerdings ist der Befall sehr gering und schadet den Tieren nicht. Da die Immunität von Tag zu Tag wächst, erkranken Lämmer am häufigsten an Kokzidien – vor allem in den ersten 80 Tagen. Oftmals beginnt der Befall unbemerkt und die Lämmer sind nach einem Tag wieder trocken. Allerdings kann später der akute Durchfall auch chronisch werden. Eine Behandlung erfolgt mittels dem Medikament „Vecoxan“. Dabei handelt es sich um ein Antikokzidium mit dem Wirkstoff Diclazuril. Die Behandlung mit Diclazuril führt zu einer Unterbrechung der Kokzidienentwicklung und unterdrückt die Oozystenausscheidung für zwei Wochen. Dies erlaubt dem Tier sich zu erholen und eine eigene Immunabwehr aufzubauen. Verabreicht wird das Medikament mit der Dosierpistole in einem Verhältnis 1ml pro 2,5 Kilogramm. Beachte: Häufige und wiederholte Anwendung kann zur Resistenzbildung führen. Deshalb sollte vor einer Behandlung immer eine Kotprobe durchgeführt werden.

 
 Bei unserem Lamm Lilly stammen die Kokzidien zu 100% aus der Herde des Vorbesitzers, da sie bereits dort dementsprechende Symptome aufgewiesen hat. Zwar hat der Vorbesitzer regelmäßig entwurmt, allerdings wusste er wohl nicht, dass Kokzidien nicht mit einem Breitband-Wurmmittel platt zu machen sind. Eine Bestätigung dafür, dass präventives Entwurmen ohne Kotuntersuchung oftmals nicht sinnvoll ist. Ich merke schon, ich werde noch zum Schaf-Flüsterer!

Freitag, 26. Oktober 2012

Wennschon, dennschon: Feinste Erde!

Und damit das Projekt "Christbaumzucht" nicht von Anfang an ein Rohrkrepierer ist, habe ich nach der Arbeit noch ein paar Hänger voll feinster Erde besorgt. Vier Euro pro Hänger - da kann man wohl nichts sagen. Dabei handelt es sich um frisch gesiebte Erde. Was übrig ist, landet im Hochbeet! Übrigens wer es am Bild nicht erkennen kann: Es waren vier Fuhren á 600 Kilo. Ein bisschen Frieden, ein bisschen Freude und ein bisschen Erde - oder wie hieß das Lied mit dem Michelle 1982 den Grand Prix gewann? :)

Donnerstag, 25. Oktober 2012

Sie haben Post: Bäume eingetroffen!

Ob der Postbote wohl Angst bekommen hat?
Aufgepasst! Mittlerweile sind die 150 Bäume eingetroffen! Als ich allerdings das Paket in Augenschein genommen habe, war ich gleich mal enttäuscht. Ich hatte nämlich niemals damit gerechnet, dass 150 Bäume in einen länglichen Karton reinpassen. Da ich mit mindestens drei großen Kartons gerechnet habe, war ich gleich mal ein bisschen geknickt - allerdings nur ich und nicht meine Bäumchen :) Die Pflanzen sind in einem einwandfreien Zustand! Das hat meine Laune gleich mal aufgehellt, so wie folgende Aufschrift auf der Verpackung: "Achtung lebende Pflanzen". Aber keine Sorge: Es handelt sich hierbei nicht um exotische, fleischfressende Pflanzen, sondern lediglich um Setzlinge der Sorte Nordmanntanne, Serbische Fichte und Koreatanne! Am Wochenende ist es soweit und die wirklich frischen Setzlinge (!) kommen in die bereits ausgehobenen Löcher. Es wird spannend!

Spurensuche im Schafkot

Das Ergebnis der Kotprobe von Lilly ist natürlich schon längst angekommen und auch so hat sich einiges getan. Allerdings musste aufgrund einer Krankheit des Schäfers die Pflege des Schafgeblöks etwas vernachlässigt werden. Dieses Defizit gilt es nun aufzuarbeiten. Aber schön der Reihe nach...

Spurensuche im Schafkot: Die drei Pluszeichen
vor dem Wort "Kokzidien" erforderten ein schnelles Handeln.


Das Untersuchungsergebnis hatte der Tierarzt persönlich in der letzten Woche vorbei gebracht. Der Wurmbefall ist minimal und gibt keinen Anlass zur Sorge. Umso beunruhigender waren allerdings die drei Pluszeichen vor dem Wort "Kokzidien". Zwar hatten wir Lilly bereits vor einiger Zeit gegen diesen Einzeller ein Mittel verabreicht, allerdings scheint dies nicht angeschlagen zu haben. Aus diesem Grund musste umgehend nochmal ein Kokzidienmittel oral verabreicht werden. Diesesmal aber an die ganze Herde und auch eine größere Menge. Deswegen hieß es für uns: Spritzen aufziehen. Gleichzeitig bekamen alle Drei noch ein Breitband-Wurmmittel. Nach der Verabreichung ließen wir unsere Herde erstmal für ein paar Stunden im Stall, damit sie keine Chance zum Wiederkäuen hatten und so nicht heimlich das eingegebende Mittel wieder herauswürgen konnten.

Seit wir die Spritzen eingegeben haben, herrscht nun Ruhe. Will heißen: Lillys Kot ist endlich so wie er sein soll und sie nimmt wieder deutlich an Gewicht zu. Übrigens: Ein unbehandelter Kokzidienbefall kann zügig zum Tod des Tieres führen. Aber ein Durchfall ist eben immer ein Zeichen dafür, dass etwas nicht in Ordnung ist - egal ob Mensch oder Tier. Zwar haben Hennes und Lotte keine Durchfall-Symptome gezeigt - trotzdem kann es sein, dass sie ebenfalls einen Kokzidien-Befall hatten. Deswegen wurden sie gleich mitbehandelt. Es empfiehlt sich immer die ganze Herde zu behandeln - gerade wenn sie so überschaubar ist - denn sonst könnten innerhalb kürzester Zeit die Bakterien, Viren, Was-auch-immer, wieder kommen. In zehn Tagen sollen wir das Szenario nochmal wiederholen und dann sollte alles bestens sein! Übrigens: So ein Kokzidienmittel ist übrigens auch kein Schnäppchen. Für eine kleine Flasche werden 43 Euro fällig. Mehr zum Thema Kokzidien demnächst hier auf dem Schafgeblök. Dann allerdings in der Kategorie schafgeblök.wissen!

Montag, 15. Oktober 2012

Grasen auf Nachbars Wiese

Während das Kot-Paket auf dem Weg zum Bayerischen Landesamt für Gesundheit & Lebensmittelsicherheit nach Erlangen ist, befinden sich unsere Schafe auf Nachbars Wiese direkt hinter ihrem Stall. Dort fühlen sie sich sehr wohl und unterlassen jeglichen Versuch um auszubüxen. Diese Wiese lässt sich nämlich nicht so leicht vom Weg aus einsehen und sie haben einen direkten Zugang zu ihrem Stall - deshalb fühlen sich die Drei hier umso wohler. Ihrem Ruf als Rasenmäher zu gelten, wurden die Shropies übrigens mehr als gerecht: Innerhalb der Schafweide haben sie eine neue Parzelle in zwei Tagen so abgegrast, dass ich geglaubt habe, es sei jemand mit dem Pendelmäher da gewesen. Diese Woche wird sich einiges tun auf der Schafweide, denn wenn alles nach Plan verläuft, kommen diese Woche die ersten Christbaum-Setzlinge.

Stets auf der Suche nach frischem Gras : Lotte, Hennes und Lilly.

Mittwoch, 10. Oktober 2012

Klauenpflege, saftige Wiesen und ein Kot-Paket!

Soviel vorneweg: Am Wochenende ging einiges voran! Die 150 Löcher sind so gut wie gegraben. Zwar fehlt noch die offizielle Genehmigung aber die Bäume kommen wohl in der nächsten Woche. Die Klauen der Schafe wurden alle geschnitten. Bei Lotte lässt sich schon ein ordentlicher Kern im Unterleib feststellen, der davon zeugt, dass sie bereits trächtig ist. Zudem haben wir bei den angrenzenden Bauern angefragt, ob wir mit unserer Herde auf ihre Grundstücke dürfen. Denn erst ab 01. November darf man ohne zu fragen offiziell mit seiner Herde auf fremde Wiesen. Ein Bauer hat sofort zugestimmt und so durften die Drei den ganzen Samstag auf Nachbars saftig grüner Wiese grasen. Hennes konnte wohl nicht genug kriegen und musste sich zwischendurch gleich mal ablegen:

Hennes musste sich zwischendurch mal ablegen - so süß!
Zu guter Letzt haben wir für unsere Shropies noch ein neues Terrain abgesteckt, wo sie sich derzeit vergnügen. Das einzige Negative: Lilly hat wieder Durchfall und der Effekt der Panacur-Tablette scheint schon wieder verpufft zu sein. Laut Tierarzt ist das aber komisch, da sie ja auch ein Kokzidienmittel verabreicht bekommen hat. Um jetzt genau zu wissen, was den Durchfall verursacht und nicht wild drauf los zu entwurmen, müssen wir nun eine Kotprobe ins Labor einschicken. Morgen geht das Kot-Paket raus. Habt ihr schonmal "Scheiße" verschickt? Klingt komisch, ist aber so. Was dabei rauskommt, erfahrt ihr wie gewohnt auf dem Schafgeblök! Mäh!

Donnerstag, 4. Oktober 2012

Schmackofatz für den Winter

Schmackofatz für den Winter:
Maiskörner in Hülle und Fülle!
Bereits kurz nach der Maisernte starteten wir einen Streifzug über die umliegenden abgeernteten Felder. Unsere Jagd nach den vergessenen Kolben war durchaus erfolgreich. Einen ganzen Hänger voll sammelten wir innerhalb kürzester Zeit. Man kann sich gar nicht vorstellen, wie viel man auf den abgeernteten Feldern noch findet und den Landwirten somit durch die Lappen geht. Um unserer Shropshire-Herde also auch im Winter ein bisschen Abwechslung im Futter zu ermöglichen, pulten wir die Körner vom Kolben. Diese Arbeit ist allerdings Sträflingsarbeit und wird in Zukunft von uns nicht mehr durchgeführt. Es ist einfach zu aufwendig und die Spuren an den Händen sind nicht zu übersehen. - Aber was tun wir nicht alles für unsere Shropies!

Übrigens: Die Bauern sind sehr dankbar, wenn die restlichen Maiskolben eingesammelt werden. Denn beim Umackern können so schon nicht Kolben unter die Erde gelangen und somit auch nicht von Wildschweinen ausgegraben werden, die auf den Feldern Verwüstung anrichten würden. - So, wieder was gelernt! Müsste der Artikel nun eigentlich in die Kategorie schafgeblök.wissen verschoben werden? :)

Mittwoch, 3. Oktober 2012

Löcher buddeln!

Der Eindruck täuscht: Es handelt sich nicht um eine Maulwurfplage.
Über 600 Spatenstiche sind nötig, bevor die Setzlinge kommen dürfen.


Derzeit tut sich weniger auf dem Schafgeblök, dafür umso mehr auf der Schafweide! Die Aktion "Löcher buddeln" ist in vollem Gange - da in zwei Wochen die ersten Setzlinge kommen. Deshalb müssen 150 Löcher gegraben werden. Da die Christbäume später auch mal ein einheitliches Bild abgeben sollen, muss jedes Loch natürlich erstmal exakt ausgemessen werden. Will heißen: Zollstock, Meter und Spraydose sind meine regelmäßigen Begleiter. Erst dann kommt der gute alte Spaten zum Einsatz. Bei dem Terrain in der alten Bürg ist mit dem Lochspaten nämlich nicht viel auszurichten. Er eignet sich eher als "Bagger" mit dem man die lockere Erde nach den Spatenstichen herausheben kann. Aktuell sind 75 Löcher gebuddelt. Unsere Herde hat das Schauspiel aufmerksam verfolgt, darf aber nicht mehr auf die andere Seite der Weide. Denn durch die zahlreichen Löcher möchte ich das Risiko auf gebrochene Schafbeine nicht eingehen. Das Solarpanel ist übrigens in vollem Gange. Ein Bild von der technischen Ausstattung der Weide folgt in Kürze.