Das Schafgeblök:

Blökende Schafe in einem Weblog - oder kurz: Das Schafgeblök. Hier erfahren sie alles rund um die Zucht der speziellen Shropshire-Schafe und unserer kleinen aber feinen Herde.
Übrigens: Ein Hund bellt, ein Esel brüllt und das Schaf? Es blökt!

Dienstag, 29. Januar 2013

Kleiner Nachtrag

Hier noch ein bildlicher Nachtrag zur Ankunft von Holly & Emma. Zwar war es zu diesem Zeitpunkt schon sehr dunkel, trotzdem konnten wir den beiden noch einen Grobschnitt in Sachen Pediküre verpassen. Auf dem Bild sieht man, wie ich Holly gerade in der Mangel habe.
Holly hält schön still!
 Am Wochenende werden wir die erste, leer gewordene Heukammer als neue Ablammbox herrichten. Dafür muss diese noch mit einer Holz-Heuraufe, einem Wassertrog, einem Leckstein und einer Hasengitter-Türe ausgestattet werden. Dann haben wir sowohl für Lotte als auch für Emma jeweils ein kleines Reich eingerichtet. Fehlt nur noch der Nachwuchs. Hier haben wir uns zeitlich ganz schön verschätzt. Anscheinend haben die Shropies ein festes Zeitfenster indem sie aufnehmen. Insofern bitten wir einfach noch um ein wenig Geduld!

Montag, 28. Januar 2013

Unser Wollknäuel!

Unser Wollknäuel - bestehend aus fünf Shropies!
Auf der Schafweide und im Stall ist einiges los derzeit. Die beiden Neuankömmlinge fressen schon fleißig, müssen sich aber erst noch an soviel Freiheit und artgerechte Haltung gewöhnen. Sie sind noch ein bisschen schreckhaft im Gegensatz zu Hennes, Lotte und Lilly. Und: Sie kennen anscheinend auch noch kein Lammkorn. Was wir innerhalb kürzester Zeit schon festgestellt haben: An Lottes Stellung als Leitschaf innerhalb der Herde konnten auch die Neuzugänge Emma & Holly nichts ändern. Allerdings müssen wir noch ganz schön Erziehungsarbeit leisten, bis auch diese beiden uns aus der Hand fressen.

Ubrigens: Unsere Neuzugänge haben wir heute online bei der HIT-Datenbank gemeldet. Der aktuelle Bestand: 1 Bock und 4 Mutterschafe! Ohne Bürokratie geht nämlich nichts in Deutschland: Mäh!

Samstag, 26. Januar 2013

Nachwuchs - der etwas anderen Art!

Emma
Holly
Vorneweg: Lotte hat noch keinen Nachwuchs!

Aber: Zwei neue Shropies gehören jetzt zu unserer Herde. Darf ich vorstellen: Holly und Emma!

Beide sind reinrassig und stammen von einem Bio-Bauernhof aus Schwäbisch Gmünd. Wir haben spontan zugeschlagen, da Emma bereits tragend ist und wir so mindestens zwei Schafe zum Preis von einem bekommen konnten. Und: Hennes hat somit wieder mehr weibliche Spielgefährten und es ist eine andere Blutslinie.

Emma's Niederkunft ist frühstens Anfang März. Sie hat schon einmal gelammt - insofern sollte sie sich auskennen. Holly hingegen ist erst ein Jahr alt und hat noch nie einen Friseur gesehen. Hier wird es Ende März mal Zeit, dass sie ihr altes Fell herunterbekommt.

Zwei Kritikpunkte konnten wir heute schon feststellen: Die beiden riechen sehr streng und haben noch nie Schafpediküre bekommen. Deswegen haben wir uns direkt nach der Ankunft, um die Klauen gekümmert - so gut es bei der Dunkelheit ging. Der Zustand der Klauen ist wirklich unter aller Kanone - aber wir hoffen, dies durch regelmäßige Pflege wieder ins Lot zu bringen.

Wie sich die beiden eingewöhnen und ob sich Lotte als Chefin bewähren kann - ihr erfahrt es hier auf dem Schafgeblök!

Freitag, 25. Januar 2013

schafgeblök.wissen: Die Geburt

Da es bei uns ja bald in medias res geht, wird es mal wieder Zeit für einen Artikel in der Kategorie "schafgeblök.wissen".

Zirka eine Woche bevor die Geburt ansteht, liegen nahezu 95% der Lämmer in der sogenannten Vorderendlage. Dies bedeutet, dass sich der Kopf zwischen oder auf den Beinen in der Gebärmutter befindet. So soll es sein!

Die komplikationslose Geburt unterteilt man in vier Phasen:
  1. Vorbereitungsphase: Unruhiges Verhalten und häufiges Absetzen von Kot bzw. Harn; Schamlippen sind leicht gerötet; Becken wird elastisch und das Euter schwillt an; An der Scheide ist ein zähflüssiger Schleim zu erkennen.
  2. Eröffnungsphase: Mehrere Stunden scharrt das Mutterlamm im Einstreu - verbunden mit häufigem Aufstehen und Ablegen. Wichtig für diese Phase: Durch das Auspressen der Fruchtblase öffnet sich der Geburtskanal. Ein Öffnen der Fruchtblase im Inneren der Scheide kann zu Komplikationen führen und die Geburt wird deutlich anstrengender für Mutter und Lamm.
  3. Austreibungsphase: Sie beginnt mit dem Platzen der Fruchtblase und dauert bis zu einer Stunde. Durch das Auflecken des Fruchtwassers setzen beim Mutterlamm die Wehen ein. Das Muttertier presst stärker und das Lamm gelangt in den Geburtskanal und wird über die Presswehen "ausgetrieben". Bei diesem Vorgang legen sich die Muttertiere gerne ab. Wichtig für diese Phase: Falls Zughilfe geleistet werden muss, sollte solange der Kopf und die Schulter zu sehen sind erst gerade nach hinten gezogen werden und danach muss die Richtung zügig nach unten bzw. vorne in Richtung Euter geändert weden. Die Folge: Das Lamm rutscht wesentlich leichter aus dem Geburtskanal und verursacht keine Verletzungen im Inneren der Mutter.
  4. Nachgeburtsphase: Sie darf nicht vernachlässigt werden. Hier ist eine genaue Beobachtung nötig, da die Tiere aus Selbstschutz oftmals ihre Nachgeburt auffressen und sich so nur bedingt feststellen lässt, ob die Nachgeburt abgegangen ist oder nicht. Vorbeugend wird empfohlen, einmal täglich die Temperatur und das Euter zu kontrollieren. Gleichzeitig sollte auch darauf geschaut werden, ob das Tier normal frisst. Bei Ungereimtheiten empfiehlt es sich, den Tierarzt zu verständigen, um eine Infektion oder Entzündung auszuschließen. Und: Es verbietet sich heraushängende Nachgeburtsteile herauszuziehen!
Bei fehlerhaften Lagen wie Karpaleugehaltung, Einseitige Schulterbeugehaltung und Co. sollte ein erfahrener Schäfer oder Tierarzt zu Rate gezogen werden. Denn nur die Tatsache, dass man zwei Füße sieht, heißt noch lange nicht, dass es sich dabei um das richtige Paar handelt. Es könnte auch sein, dass es jeweils ein Bein von einem andern Lamm ist und das Mutterschaf Zwillinge erwartet. Dies ist im übrigen bei Shropshire-Schafen gut möglich, denn die Ablammquote pro Mutterschaf liegt bei 1,6!

Grundsätzlich gilt der Leitspruch:
Nie gegen das Tier arbeiten und eine Fehllage nur in den (Wehen-)Pausen korrigieren.

Soweit die Theorie... warten wir mal die Praxis ab!

Sonntag, 20. Januar 2013

Lilly in Not

Lilly kränkelnd im Kofferraum...
Am Wochenende hat uns unsere Kleinste auf Trab gehalten. Gegen Ende der Woche mussten wir nämlich feststellen, dass sie kaum Futter zu sich nahm und auch die Leckerli ließen sie richtig kalt. Zwei Tage lang beobachteten wir dieses Szenario, aber am Samstag war sie dann noch richtig träge und lag die meiste Zeit. Wir hatten wirklich den Eindruck, dass sie Hilfe benötigte. Der Kot war in Ordnung, das Fiebermeßen ergab normale Körpertemperatur (38,96 Grad) trotzdem verständigten wir unseren Tierarzt. Der war natürlich am Samstag-Nachmittag "not amused" über den Vorfall. Aber man kann es sich eben nicht heraussuchen, wann die Tiere kränkeln. Und unsere suchen sich meistens eben das Wochenende hierfür aus. Kurzerhand packten wir Lilly in den Kofferraum, da wir bei den Schneemassen nicht an den Hänger rankamen. Unser Tierarzt verpasste ihr dann eine Spritze, um den Apettit wieder anzuregen. Denn wir hatten den Eindruck, dass ihr Labmagen irgendwie die Arbeit eingestellt hatte. Bereits heute morgen sah dann die Schafwelt gleich wieder besser aus. Lilly springt wieder und isst auch stattlich. Und deswegen geht es uns nun auch wieder gut. Die Tiere wachsen einem so schnell ans Herz, dass einen so ein Vorfall gleich mitnimmt. Aber wir sind froh, dass wir so gehandelt haben und so nun alles richtig gemacht haben. Wahrscheinlich war das Abtrennen und das Zusammensein mit Hennes in einer Box zu großer psychischer Stress für sie. Wir lernen daraus und aus diesem Grund lassen wir nun alle Drei wieder springen und trennen niemanden mehr ab. Lotte wird schon wissen, dass sie ihre Jungen nicht im Schnee zur Welt bringen soll. Und außerdem schauen wir ja jeden Tag nach den dreien!

Mittwoch, 16. Januar 2013

Bock-Körung in Ingolstadt


Süßester Bock der Körung: Hennes
Aus Ingolstadt sind wir mit zahlreichen neuen Impressionen zurückgekehrt. Es war ein spannender Vormittag aber mal der Reihe nach. Hennes haben wir im Morgengrauen verladen und sind dann mit ihm Richtung Ingolstadt aufgebrochen. Während der Fahrt hat er sich meistens abgelegt und an seinem Stroh-Bett geknabbert. In Ingolstadt mussten wir uns in die lange Anlieferungsschlange einreihen. Hänger an Hänger war dort aneinander gereiht und während die anderen Schafzüchter umständlich mit ihren Gefährten rangierten, um ihre Herden zu verladen, bürsteten wir Hennes am Parkplatz und führten ihn an der Leine nach innen.

Eier-Check beim Tierarzt

Die Boxen der anderen...
Damit ein Bock überhaupt zur Körung zugelassen wird, muss er sich beim Tierarzt einer kurzen Untersuchung unterziehen. Obligatorisch dabei: Der Eierchek. Zwei müssen es sein und dann geht's in die Schleuse. Auf der Waage entpuppte er sich nicht gerade als Schwergewicht. 30 kg wurden da nur angezeigt. Andere in seinem Alter - allerdings ganz andere Rassen - brachten es auf bis zu 180 kg! Danach führten wir ihn in seine eigene Box, versorgten ihn mit Wasser und Heu und legten ihm noch das Schild mit seiner Nummer um den Hals. Als wir unsere Blicke schweifen ließen, wurde uns sofort klar, dass wir den schönsten Bock dabei hatten. Die anderen waren nur auf Masse getrimmt und bekamen unmittelbar vor der Körung noch Corps und Rübenschnitzel im großen Stile.

Kein Mastschaf sondern ein Marathonläufer

Hennes wundert sich über den "Löwen"
Zuerst waren die Merinolandschafe an der Reihe. Die Prüfkommission bewertete unter anderem Zähne, Bemuskelung, äußeres Erscheinungsbild und Wolle. Danach war auch schon Hennes an der Reihe. Er war der einzige Shropshire-Bock an diesem Tag - insofern können wir ihn auch nicht mit anderen vergleichen und das lässt auch auf ein nicht ganz 100%tig-objektives Jury-Urteil schließen. Hennes wurde nur kurz beäugt und schon hörten wir etwas von "unterentwickelt für sein Alter". Was die Bemuskelung betraf bekam er gerade mal eine Drei. Das hatte gesessen. Führen ließ er sich ausgezeichnet und auch für die Wolle bekam er eine Sieben (die beste Bewertung ist jeweils eine 9). Was uns an der Jury zweifeln lässt, ist die Tatsache, dass sie seinen Fleck, an dem keine Wolle wächst, überhaupt nicht wahrnahmen. Deswegen wurde er ja ursprünglich aus der Herdbuchzucht herausgenommen. Naja, sei es drum. Am Ende wurde er in Güteklasse III eingestuft, wobei wir uns schon eine Einordnung in II erhofft hatten. In der Regel werden nur Böcke der Klassen I und II für die HB-Zucht
Umringt von der Prüfungskommission.
hergenommen und bringen natürlich auch mehr Geld. Aber darum geht es ja uns nicht. Wir waren mit seinem Auftritt sehr zufrieden und werden uns auch nicht an den Tipp der Prüfungskommission halten: Einsperren und ordentlich füttern. Bei uns hätte er einfach zu viel Auslauf und deswegen ein bisschen zu wenig Kilo, hieß es. Aber das ist nicht unsere Auffassung von artgerechter Shropshire-Haltung und wir wollen ihn ja auch nicht mästen. Er ist für den Nachwuchs und in erster Linie für die Christbäume zuständig bzw. für das Unkraut drumherum. Allerdings darf er schon wieder ein bisschen zulegen. Schließlich hat er die Medizin immer bekommen, als wäre er 60 KG schwer und auch die weiten Spaziergänge hätten für die Körung nicht sein müssen. Wenn er insgesamt 30 Meter dort laufen musste, war es viel! Aber: Wenn seine Marathonfähigkeiten bewertet worden wären, hätte er eine glatte Neun bekommen! Soviel steht fest!

Stall anstatt Schneechaos und warten auf die Geburt

Glücklich zurück und auf der Suche im Stroh: Hennes
Zurück auf der Schafweide haben wir die Drei in den Stall gepackt, bevor das große Schneechaos anrollte. Lotte hat momentan ihr eigenes Reich im hinteren Teil des Stalles und die beiden anderen sind im vorderen Bereich. Lotte bekommt ein paar Mineralien zusätzlich, da die Geburt ja jetzt langsam anstehen müsste. Lilly bekommt eine Mischung aus Hafer und Lammkorn ab und an und Hennes nur Lammkorn als Leckerli - maximal einmal am Tag. Denn wie wir an der Körung erfahren haben, sorgt Hafer dafür, dass er gerne und öfter springt. Insofern könnte das auch ein Grund sein, warum er ein bisschen an Gewicht verloren hat. Allen dreien geht es sehr gut und man merkt schon auch innerhalb der Herde, dass sich so langsam etwas tut und, dass die Chefin wohl bald ihren Nachwuchs gebären wird. In diesem Sinne: Es bleibt spannend und wir halten Euch auf dem Laufenden.  


Samstag, 5. Januar 2013

Was Ohrmarken anrichten

Vorgestern trauten wir unseren Augen nicht als wir an Lillys linker Seite Blutspuren am Fell feststellten. Da wir tagszuvor allerdings bei allen Dreien die Klauen geschnitten haben, war die Erklärung recht schnell zu finden: Bei Hennes rechter Klaue war ich ein bisschen zu weit hinein gekommen und es blutete danach kurz. Unsere Erklärung: Hennes bestieg Lilly kurz danach und hinterließ deswegen auf ihrer rechten Seite ein paar Blutspuren.

Am nächsten Tag wussten wir allerdings, dass es nicht so gewesen ist und verwiesen diese Erklärung ins Land der Märchen.

Sofort viel uns an Lilly auf, dass sie nur noch eine Ohrmarke hatte und ihr anderes Ohr aufgeschlitzt war. Sie muss sich wohl an der Schnittstelle zwischen Weidezaun und Eisenzaun durchgequetscht haben und dabei mit dem rechten Ohr im Eisenzaun hängen geblieben sein. Was die Folge jetzt ist? Ihr kleines Ohr ist komplett aufgeschlitzt und es bewarheitet sich die Kritik an der Einzeltierkennzeichnung. Denn häufig kommt es dadurch zu solchen Vorfällen und der größte Schwachsinn: Wir müssten jetzt auch die andere Ohrmarke rausmachen und dann neue bestellen und trotz des aufgeschlitzten Ohres zwei neue Marken anbringen! Dafür haben wir keinerlei Verständnis und solange Lilly noch mit einer Ohrmarke rumläuft, werden wir es auch so belassen. Denn es ist absolut nicht möglich, am verletzten Ohr nochmal eine Ohrmarke anzubringen. Es ist schlichtweg zu klein!

Freitag, 4. Januar 2013

Feintuning am Hänger

So auch das Schafgeblök meldet sich wieder aus der Winterpause zurück. Allerdings waren wir zwischen den Jahren nicht ganz untätig. Übrigens: Wir warten noch immer auf die Niederkunft. Leider ist das nicht so einfach, wie beim Menschen mit dem Geburtstermin... Allerdings rechnen wir Mitte Januar mit Schafnachwuchs. Dann wäre es zu 100% Hennes' Verdienst - so viel ist sicher. Es bleibt spannend.

Der nächste große Termin im Schafgeblök steht am 15. Januar an. Dann ist die Körung von Hennes und er ist dann nachweislich ein Herdbuchbock! Damit er artgerecht und sicher nach Ingolstadt und wieder zurück kommt, haben wir den Hänger ein bisschen modifiziert. Aber seht selbst: