Das Schafgeblök:

Blökende Schafe in einem Weblog - oder kurz: Das Schafgeblök. Hier erfahren sie alles rund um die Zucht der speziellen Shropshire-Schafe und unserer kleinen aber feinen Herde.
Übrigens: Ein Hund bellt, ein Esel brüllt und das Schaf? Es blökt!

Dienstag, 25. September 2012

Autarke Stromversorgung: Solarbaukasten für Profis



Mit dem Solarpanel soll der Batteriewechsel der
Vergangenheit angehören.

Heute geht es ausnahmsweise mal nicht um unsere Shropshire-Herde – naja indirekt ja irgendwie schon. Schließlich geht es um die Stromversorgung des Elektrozauns. Ab dem Wochenende soll diese nämlich autark funktionieren, d.h. mit Hilfe der Sonne und eines Solarpanels. Damit sollte der alle drei Wochen stattfindende Wechsel der Autobatterie der Vergangenheit angehören und auch das ein oder andere Licht könnte somit regelmäßig auf der Schafweide aufgehen. Es wird also Zeit, dass ich endlich Urlaub habe und das Ding zum Einsatz kommt. Übrigens tut sich auch etwas in Sachen Christbaumzucht. Dazu allerdings im Laufe der Woche mehr. Ich darf nur soviel verraten: Die Setzlinge sind bestellt und der Lochspaten steht bereit! Und wer eins und eins zusammen zählen kann, der weiß: eine Illumination der späteren Christbaumzucht ist nun auch realisierbar!

PS: Ein Dank an die Spender des Solarpanels - eine Nordmanntanne sollte in fünf Jahren dafür schon rausspringen :)

Donnerstag, 20. September 2012

schafgeblök.wissen: Ohrmarken

Eine Ohrmarke dient der amtlichen Kennzeichnung und Registrierung von Haus- und Nutztieren. In Deutschland sind alle Rinder, Büffel und Schweine zu kennzeichnen – und seit Juli 2005 auch Ziegen und Schafe. Dabei wird je eine Ohrmarke am rechten und linken Ohr befestigt. Durch die Umstellung ging man von der Bestandshaltung weg und hin zur Einzeltierkennzeichnung.


Allerdings ist laute Kritik an der „Bürokratiemaßnahme ohne jeden tierseuchenfachlichen Nutzen“ zu vernehmen. Der ursprüngliche Gedanke hinter der Maßnahme war, dass der Ausbruch einer Seuche mit den Ohrmarken schnell lokalisiert und nachverfolgt werden kann. Denn in der Theorie ist mit den Ohrmarken eine lückenlose Dokumentation über den Aufenthaltsort von der Geburt des Tieres bis hin zum Schlachthof möglich.

In der Praxis sieht dies allerdings etwas anders aus. Die Kritik lautet: „Die Elektronik funktioniere nicht und die Kennzeichnung führe zu Ohrverletzungen und –Vereiterungen.“ Zudem sind es zwölfstellige Zufallszahlen, die von den Ämtern generiert werden und die abgelesen und mit dem Bestandbuch verglichen werden müssen. Jährlich kostet die Einzeltierkennzeichnung den deutschen Landwirten rund 15 Millionen Euro. Deshalb lautet die Kritik des Berufsschäferausschusses: „Ausgerechnet an einem der kleinsten und wirtschaftlich schwächsten Zweige der Landwirtschaft, den Schafen und Ziegen, solle die teuerste und aufwendigste Tierkennzeichnung ausprobiert werden – und das auch noch ohne erkennbaren Nutzen. Das könne nicht rechtens sein.“ 

Derzeit laufen Verfahren am europäischen Gerichtshof und es könnte sein, dass das Gesetz gekippt wird. Ob der einzige Nutzen des Gesetzes, eine schnellere Bekämpfung einer Tierseuche und das Verhindern eines präventiven Schlachtens von Tieren, um eine Ausbreitung des Virus zu vermeiden, durch die Einzeltierkennzeichnung wirklich zum Tragen kommt, wird sich wohl erst zeigen, wenn der Fall einer Tierseuche wirklich eintritt. Wollen wir es allerdings nicht hoffen.

Dienstag, 18. September 2012

Neue Weide: grasen, grasen, grasen!

Neue Parzelle zum Grasen
„Grasen, grasen, grasen“ lautet das Motto unserer Herde seit Samstagabend. Seitdem interessiert die Drei alles um sie herum nicht mehr, denn frisches, saftiges Gras steht bereit. Am Wochenende steckten wir eine neue Parzelle ab, nachdem die alte bereits gut abgegrast worden war und die Drei ihre Köpfe schon ziemlich weit durch den Zaun steckten, um beim Nachbar zu naschen. Damit das Gras gut nachwachsen kann, wurde der Pendelmäher noch mal angeschmissen und sauber nachgemäht. Unsere Shropies interessierte das aber nicht mehr, denn im neuen Territorium gilt es nur noch zu fressen. Dabei setzen sie sich ins meterhohe Gras, so dass man sie kaum sieht und gehen ihrer Leidenschaft nach. Die Notdurft wird an Ort und Stelle verrichtet. Allerdings sieht die Notdurft von Lilly nach wie vor schaf-untypisch aus, so dass nun nochmal gehandelt werden muss. Am Lehrhüten haben wir einen Tipp bekommen, dass es wohl an einem Wurm liegt, der ihr zu schaffen macht. Da nach der Eingabe des letzten Wurmmittels (vor einem Monat) keine Besserung eingetreten ist, ist davon auszugehen, dass der Wurm gegen dieses Mittel resistent ist. Deshalb werde ich den Tierarzt aufsuchen und mir ein neues Wurmmittel geben lassen. Wäre doch gelacht, wenn wir diesen Wurm nicht auf die Pelle rücken könnten. Wie-auch-immer-du-heißt-Wurm – deine Tage sind gezählt.


Kein Samurai-Schwert sondern eine Eingabehilfe
für Tabletten von Panacur.

Update: Eine Tablette Panacur® Boli 250 soll zusammen mit 10ml Kokzidienmittel nun Abhilfe von Wurm und Durchfall bei unserem Lamm schaffen. Gestern Abend habe ich Lilly eingefangen und mithilfe eines Eingebers und einer Spritze die Medizin verabreicht. Da sich unter Panacur und Kokzidienmittel die wenigsten Schafgeblök-Leser etwas vorstellen können, schreit dies förmlich nach einem neuen schafgeblök.wissen-Artikel. Hier jetzt erstmal der Eingeber, damit ihr euch darunter etwas vorstellen könnt.
 

Montag, 17. September 2012

Aufmerksame Beobachter: Lehrhüten in Triesdorf

Zu diesem Zeitpunkt hatten Schäfer Johannes
und Hündin Ida noch alles im Griff...


Eine dreiköpfige Abordnung war für das Schafgeblök beim Praxis-Lehrhüten in Triesdorf vor Ort. Vier angehende Tierwirte in der Schafhaltung mussten dort eine 250-köpfige Herde durch einen Parcours führen. Vom Auspferchen ging es in Begleitung des Hütehundes um ein „scharfes Eck“ und einen schmalen Weg entlang. Besondere Vorsicht galt beim Überqueren einer Brücke bis die Schafe schließlich auf eine Weide durften. Hier war es die Aufgabe des Hundes an den Ackergrenzen zu patrouillieren, damit die Merinolandschafe nicht auf Fluchtgedanken kamen bzw. in Versuchung kamen auf der fremden Weide zu grasen. Zurück ging es über eine Straße und in ein abgestecktes Gebiet auf einen abgerodeten Maisacker. Vom Acker aus musste der Schäfer die Herde wieder hin zum Ausgangspunkt führen und sie dementsprechend wieder einpferchen. Was sich einfach in der Theorie anhörte, war umso schwieriger in der Praxis. Was sich herausstellte: Absolut abhängig ist der Schäfer von seinem Hütehund und wenn dieser einen schlechten Tag erwischt oder einfach nicht will, dann braucht der Schäfer sehr, sehr viel Geduld. Aufmerksam konnten wir das Hüten verfolgen und uns mit dem ein oder anderen Meister austauschen – sowie man das eben unter Schäfern macht. Egal ob 500 oder nur drei Schafe – Herde ist eben Herde und Schäfer eben Schäfer. Das gemeinsame Hobby verbindet eben. Von unserem etwas anderem Samstagvormittag hier noch ein kurzes Video:

Das Spiel mit dem Quader

Auch getrocknetes Gras kann verdammt schwer sein:
330kg-schwerer-Quaderballen!

Ein Schwergewicht in Form eines Quaders erreichte uns aus Schwaben - um sicher durch den Winter zu kommen, falls unser Heu zu Neige geht. Leichter als ursprünglich gedacht, klappte das Spiel mit dem Quader. Mit Hilfe von Expandern konnten wir das 330 Kilogramm schwere Heu vom Hänger auf eine Palette hieven. Dort ruht es jetzt erstmal. Laut meinen Rechnungen sollte der Quaderballen für zwei Monate reichen. Ich hoffe, dass er erst im neuen Jahr zum Einsatz kommt. Von Nachahmungen rate ich ab und für den Gebrauchsschafhalter würde ich lieber die kleinere Variante empfehlen. Aber unsere Bekannten aus Schwaben machen eben keine halben Sachen! Danke nach Lauingen!

Sonntag, 16. September 2012

schafgeblök.wissen: Körung

Unter einer Körung versteht man eine Art Leistungsprüfung für ein Tier. Voraussetzungen um bei einer Körung zugelassen zu werden: Die Vorfahren müssen über mehrere Generationen bekannt sein und es dürfen keinerlei gesundheitliche Beeinträchtigungen vorliegen, die die Tauglichkeit als Zuchttier einschränken. Die Körung dient der geeigneten Rassenauswahl für die Zucht und ist in Vorschriften von Zuchtverbänden und Gesetzen geregelt.

Donnerstag, 13. September 2012

schafgeblök.wissen: Herdbuchzucht

Ein Herdbuch ist eine Zusammenstellung beglaubigter Abstammungsnachweise von Zuchttieren. Die Viehzucht hat ein großes Interesse daran, die Abstammung der Zuchttiere zu kennen, da deren Nachkommen die verlangten Eigenschaften umso sicherer besitzen, je reiner Eltern und Voreltern des betreffenden Tiers in der bestimmten Rasse fortgezüchtet sind. Auch bei Shropshire-Schafen gibt es vereinzelt HB-Züchter, deren Ziel der Erhalt der Rasse ist. Ein Verzeichnis von Shropshire-Schaf-Züchtern findet sich auf der Internetseite der Interessensgemeinschaft Shropshireschafe Deutschland e.V. (http://www.shropshireschafe-ev.de). Der Verein hat den Zweck die Reinzucht der Shropshire-Schafe zu fördern. 

Hintergrund: Unser Schafbock Hennes stammt aus einer HB-Zucht. Da er einen klitzekleinen Pigmentfleck auf der Bauchunterseite hat, wo keine Wolle wächst, wurde er aus der Zucht seines Vorbesitzers aussortiert. Aufgrund des Pigmentflecks, der nicht zwanghaft an die Nachkommen weitergegeben wird, war Hennes ein regelrechtes Schnäppchen. Für solche Zuchtböcke werden nämlich in der Regel mindestens 500 Euro fällig. Allerdings hat die Sache einen Haken – zumindest für Hennes’ ehemaligen Besitzer. Denn in der Satzung der Herdbuchzüchter besagt ein Passus, dass die Züchter ihre Tiere ohne Abstammungsnachweis nicht verkaufen dürfen – ausgenommen sie landen auf der Schlachtbank. Da dies für Hennes allerdings nicht in Frage kommt, hat sein ehemaliger Besitzer nun ein kleines Problemchen, da saftige Geldstrafen drohen. Einzige Möglichkeit: Hennes muss gekört werden und wir erhalten einen Abstammungsnachweis, womit sein Wert noch mal deutlich zunehmen wird – Pigmentfleck hin oder her! Wie es also aussieht, steht im nächsten Jahr die erste Körung an. Hierzu müssen wir uns mit dem Vorbesitzer bei einer Veranstaltung in Ingolstadt treffen. Kurz davor muss Hennes dann noch das komplette Maniküre- und Pediküreprogramm für Schafe absolvieren, damit unser Prachtkerl natürlich auch die richtigen Noten erzielt.

Mittwoch, 12. September 2012

schafgeblök.wissen: Shropshire-Schafe


Shrophshire-Schafe werden liebevoll als Öko-Rasenmäher für Christbaumkulturen bezeichnet. Bei der Schafrasse, die aus der englischen Grafschaft „shropshire county“ stammt, handelt es sich um eine ganz besondere Rasse mit einem Alleinstellungsmerkmal. Denn nur Shropies können in Christbaumkulturen zur Graswuchsregulierung eingesetzt werden, da sie Nadelgehölze nicht verbeißen. Diese Eigenschaft hängt mit dem angeborenen Fressverhalten zusammen, da sie von Geburt an ihre Futterpflanzen gewissenhaft selektieren. Shropshire-Schafe gelten als hochwertige Fleischlieferanten aufgrund ihrer starken Bemuskelung und bieten dem Christbaumzüchter eine Vielzahl an Möglichkeiten: umweltfreundliche Unkrautbekämpfung, bodenschonende Düngung und lukrative Fleischproduktion.

Bei der speziellen Schafrasse unterscheidet man zwischen der englischen und der dänischen Zuchtlinie. Die Wolle am Kopf erstreckt sich bei der dänischen Linie bis zur Gesichtsmitte. Bei der englischen Zuchtlinie ist das dunkle Gesicht frei von Wolle. Allerdings verwischen sich die Zuchtlinien mehr und mehr. Die Beine sind bei beiden Linien in der Regel schwarz und frei von Wolle. Allerdings sollte man beim Schafkauf auf der Hut sein. Denn für den Laien ist eine Kreuzung mit einem Schwarzkopf-Schaf nicht auszumachen.

Kennzeichen für Shropshire-Schafe sind ein bewollter Kopf, ein kurzer, kräftiger Hals, stämmige Beine und straffe Fesseln. Böcke können ein Gewicht zwischen 110 und 140 kg bekommen. Mutterschafe wiegen in der Regel um die 100 Kilo. Shropshire-Schafe haben sehr gute Ablammquoten und gebären ihren Nachwuchs einmal im Jahr zwischen Januar und März. Ihre Lämmer sind sehr schnellwüchsig, weisen gute Schlachtkörper auf und erreichen nach 90 Tagen bereits die Schlachtreife. Was die Haltung in Weihnachtsbaumkulturen anbelangt gilt: bis zu zehn Mutterschafe können mit ihren Lämmern in einer ein Hektar großen Weihnachtsbaumkultur gehalten werden.

Dienstag, 11. September 2012

Der Ausbüxer

Das corpus delicti.
Am gestrigen Montag hatten wir eigentlich kein großes Zeitfenster übrig für unsere Schafe. Deshalb ging es zwischen Arbeit und Geburtstagsfeier schnell noch zu den Schafen, um das Wasser aufzufüllen. Als wir zum Tor kamen, lief uns schon ein Junge entgegen. In meinem Kopf trat folgende Frage auf: "Was will denn der jetzt? Bestimmt die Schafe anschauen. Dafür haben wir jetzt aber eigentlich keine Zeit..." Und schon riss mich der Halbwüchsige aus meinen Gedanken mit dem Satz: "Da ist ein Schaf außerhalb des Zauns!" Der Puls schoß von 80 auf 180 und schon vernahm ich ein aufgebrachtes Blöken. Schnell noch dem Jungen ein "Danke dir" hinterhergeschickt und auf zum Schaf-Rodeo! Der Ausbüxer war in diesem Fall ausnahmsweise mal männlich. Hennes versuchte mit aller Macht den Weg wieder in die Schafweide zu finden, wobei er anscheinend vergessen hatte, welche Versuchung ihn überhaupt nach draußen getrieben hatte geschweige den wo er herausgekommen ist. Eins ist klar: Die Versuchung war in diesem Fall grün und circa 10 bis 15 Zentimeter lang. Dabei handelte es sich um das Gras von Nachbars Wiese. Nach zwei Fehlversuchen gelang es, dank Leckerli und meinem Körpergewicht den Ausbüxer schweißgebadet wieder einzufangen. Zum Glück sind Schafe eben Herdentiere und unsere Drei eine eingespielte Familie! Und auch ein Zaun kann sie wohl nicht trennen, denn während Hennes außerhalb des Grundstücks verweilte, verfolgte Lotte das Geschehen vom Grundstück aus, wobei sie sich so nah waren, dass nur der Zaun die beiden trennte. Allerdings sollte Hennes mal über eine Augen-OP nachdenken, da er mühsam versuchte gegen den für ihn nicht sichtbaren Zaun anzurennen.
Der sich keiner Schuld bewusste Ausbüxer.

Als die Drei wieder vereint waren, ging die Suche nach dem Loch im Eimer...äh Zaun weiter. Beim ersten Ablaufen konnte ich kein Leck feststellen, aber beim zweiten Mal. Hatte er sich doch einen klitzekleinen Durchschlupf auserkoren, der sich ihm erst durch die Umsteckung des Zaunes tagszuvor offenbart hatte. Allerdings hatte Hennes wohl vergessen nach alter Schnitzeljagd-Tradition den Rückweg zu markieren und so suchte er vergebens nach dem "Wo-bin-ich-eigentlich-rausgekommen"-Loch.

Wir hoffen dieser Vorfall bleibt ihm eine Lehre und es ist nun genug mit der Ausbüxerei. Eines steht fest: Wer denkt die Haltung von Schafen wäre langweilig und eintönig, der irrt! Aber wie hieß es schon immer im Latein-Unterricht: Errare humanum est.

Sonntag, 9. September 2012

Heu: Unterkante Oberlippe

Rücken an Rücken...
Dank dem wahrscheinlich letzten Sonnenwochenende in diesem Jahr konnten wir nochmal kräftig Heu für unsere Shropies machen und die zwei uns zur Verfügung stehenden Kammern füllen - bis zur Unterkante der Oberlippe. Dabei haben wir sogar in die Trickkiste gegriffen und meinem neunjährigen Cousin eine gratis Heuanwendung verschafft. Der Gedanke dahinter war aber kein Wellness: Sondern er sollte das Heu zusammendrücken, damit wir noch mehr unterbringen konnten.

Seite an Seite...
Auf das Wochenende zurückblickend lässt sich feststellen, dass wir wohl mehr bei den Schafen als zu Hause waren. Wobei das auch gut auf den Rest der Familie zutreffen könnte. Seit wir die zündende Idee mit den Shropshire-Schafen hatten, ist die alte Bürg alleine an einem Wochenende so oft besucht worden, wie bisher in zehn Jahren. Neben einem sonntäglichen Kaffetrinken auf der Schafweide ließen wir es uns auch nicht nehmen, am Abend noch zu grillen. Ein toller Abschluss eines schönen Wochenendes!
und so viel Aufmerksamkeit allein an einem Wochenende!



Zu guter Letzt bekam unsere Herde noch ein paar Quadratmeter frisches Gras hinzu - quasi zur Feier des Tages. Auf der einen Seite die Begrenzung durch den elektrischen Zaun, auf der anderen Seite die Begrenzung durch den Grundstückszaun.

Mittwoch, 5. September 2012

Bewahre das Heu, die nutzbare Zeit wird kommen.

Zuerst die Arbeit...
...dann das Vergnügen!
Ein Sprichwort besagt: "Bewahre das Heu, die nutzbare Zeit wird kommen". Um Heu allerdings bewahren zu können, sollte man erstmal welches haben! Da die Wettervorhersage bis kommenden Sonntag ein letztes Aufbäumen des Sommers voraussagt, mussten wir handeln. Zwar haben wir schon eine halb volle Kammer mit Heu, allerdings liegt das im Auge des Betrachters. Denn ein noch schlaueres Sprichwort könnte sagen: "Eine halb volle Kammer ist zugleich halb leer". Deswegen wurde direkt nach der Arbeit die Klamotte gewechselt und es ging ab zu den Schafen. Unter den strengen Augen von Lilly bearbeitete ich mit der Motorsense den steilen Hang während meine zwei treuen Helferlein (Nina und Dad) hinter mir das Gras zum Trocknen ausbreiteten. Jetzt heißt es Daumen drücken, dass das Wetter auch hält was es bzw. die Meteorologen uns versprochen haben.

Dienstag, 4. September 2012

Hennes als Jean Baptiste Grenouille


Hennes - als Jean Baptiste Grenouille
Die vergangene Ration Stullmisan zeigt langsam ihre   Wirkung. Lilly ist gerade wieder dabei die schaftypischen Kügelchen zu hinterlassen. Auch der Rest der Familie ist wohlauf. Zu ihren beiden Hirten sind die Drei mittlerweile alle sehr zutraulich, wobei Hennes gerne vorneweg geht. Allerdings hat er eine komische Angewohnheit, die wir schon seit längerem beobachten. Ähnlich wie Jean Baptiste Grenouille im Film „Das Parfum“ inhaliert er Gerüche. Genauer gesagt: Hennes schnuppert gerne am Hinterteil von Lotte, um anschließend seinen Kopf in den Himmel zu strecken und den Duft regelrecht aufzusaugen. Klingt komisch, ist aber so.

Montag, 3. September 2012

Stullmisan: Dosis erhöhen

Auch wenn der Tierarzt unsere Bedenken im Keim erstickt hat, wollen wir ihm nicht so richtig Glauben schenken. Deshalb schnappe ich mir Lilly noch einmal unter vorwurfsvollem Geblöke von Mutter Lotte und gebe ihr mit einem Plastikfläschchen eine neue Ration Stullmisan gegen Durchfall ein. Allerdings verdoppele ich die Dosis auf 3 Teelöffel. Da dabei eh immer die Hälfte daneben geht, sicherlich die richtige Maßnahme. Lotte lässt mich dabei kein einziges Mal aus den Augen und dreht ihre Kreise um mich, solange ich Lilly „ärztlich“ versorge. 

Sonntag, 2. September 2012

schafgeblök.wissen: Stullmisan

Das Pulver wird bei Tieren angewendet gegen Durchfälle aller Art, bei Verdauungsstörungen, Blähungen, Aufzuchtsschwierigkeiten und Freßunlust sowie als Beimischung bei nicht ausreichender Muttermilch. Die Bestandteile sind Wermut (verdauungsfördernd, appetitanregend), Kamille (krampflösend, schwerzstillend), Melisse (wirkt gegen Viren, Bakterien und Pilze), Fichtennadelextrakt (enthält Gerbstoffe, die für eine Abdichtung der Darmschleimhaut sorgen) und Maisschrot (quillt zu Brei auf und schützt die Darmschleimhaut). Das Pulver besteht aus rein pflanzlicher Basis, kräftigt die Konstitution und führt zur Entgiftung. Die Einnahme erfolgt mit Wasser verdünnt.

Samstag, 1. September 2012

Neues, elektrifiziertes Territorium

Bereits schon unter der Woche bekam unsere Herde ein neues Territorium zum Abgrasen, nachdem die Drei ihre Köpfe schon beachtlich weit durch den Zaun streckten. Davon zeugt das Wollknäuel, welches beim Versuch vom Gras der anderen Parzelle zu naschen, im Zaun zurückblieb. Allerdings steht die neue Weide nun unter Strom. Besser gesagt: der Weidezaun. Ein Weidezaungerät (die Dinger sind erst ab 100 Euro aufwärts zu haben) und eine nagelneue Autobatterie bieten im neuen Territorium Schutz vor Fressfeinden und hindern die Meute vorm Ausbüchsen, wobei sie sich schon längst an ihr neues Zuhause gewöhnt haben. Seit heute haben sie auch wieder einen frischen Stall und wesentlich mehr Heu für den kommenden Winter. Denn dank dem Fernbleiben des Regens war es uns möglich, neues Heu zu machen und einzuwintern. Sollte der Sommer noch mal kurz Einzug halten, werden wir dieses Prozedere noch mal wiederholen. Wer allerdings dabei an Buldog, Heupresse und Co. denkt, der irrt. „Motorsense, zwei Rechen und ganz viel Handarbeit“, lautet das Motto.

Trotz neuem Territorium: Mittagspause muss sein!
Übrigens: Lillys Durchfall ist wieder zurückgekehrt und erweist sich als ziemlich hartnäckig. Aber solange sie frisst und trinkt müssen wir uns laut Tierarzt keine Sorgen machen. Eine weitere Ration „Stullmisan“ hat bislang noch nicht angeschlagen.